Ich habe homöopathisches Cortison bekommen, erzählte mir vor einer Woche eine Patientin. Was folgte? Sie bekam einen mächtigen Neurodermitisschub!
Wenn Cortison Entzündungen unterdrückt, was macht dann homöopathisches Cortison? Es fördert Entzündungen!
Dennoch nehmen immer wieder Patienten
- statt Magnesium bei Wadenkrämpfen homöopathisches Magnesium als Schüsslersalz,
- statt Eisen bei Anämie homöopathisches Eisen,
- statt Hormonen homöopathische Hormone,
- statt Blutdruckmittel eine homöopathische Kombination,
- usw.
Sie versprechen sich davon eine sanftere Wirkung, aber das ist ein großer Irrtum. Sie nehmen meist D6 ein, so haben sie im homöopathischen Eisen tatsächlich noch ein bisschen Eisen darin. Sie erkaufen das aber mit einem homöopathischen Arzneimittel Eisen (Ferrum) als Information, die gar nicht auf sie abgestimmt ist, also falsch für sie ist und ihnen falsche Informationen in den Körper jagt. Sanft?
Sanft ist das nicht. Die Frau mit dem Neurodermitisschub kann ein Lied davon singen. Falsche Homöopathie kann so unsanft sein wie ein ungekonnt geführtes Skalpell.
Homöopathie sollte entweder möglichst perfekt eingesetzt werden, dann erzielt man immer wieder eine überraschend gute Besserung und fühlt sich „unglaublich wohl“, wie mir gestern erst 3 Patienten wörtlich berichteten. Aber das liegt zunächst nicht an den homöopathischen Arzneien, sondern an ihrem gekonnten Einsatz!
Oder man lässt die Finger von ungekonnt eingesetzten homöopathischen Arzneien, weil man sich bestenfalls das Wohlbefinden verschlechtert. Wenn man das chemische Magnesium nehmen will –
warum dann nicht chemisch?
Homöopathisch heißt hier, sich sinnlos mit falschen Infos zu belasten.
Eine gute Zeit!
Walter Köster