Ganz geheilt werden und ganz geheilt bleiben will jeder Mensch, will jedes Lebewesen. Warum existierte dennoch weltweit keine wissenschaftlich exakte Methode, Ganzheiten zu heilen?
Leider liegt der Fehler in den Wurzeln unseres Denkens.
Dabei hat es so klar und logisch begonnen.
Aristoteles hat unser klassisches Denken kreiert, für alle Dinge, und da hat es sich bestens bewährt. Ob man ein Haus baut oder Bakterien vernichtet oder einen verschluckten Gegenstand sucht, immer wendet man die Logik des Aristoteles an. Sein Grundgedanke war faszinierend, er wollte nur klar isolierte und abgegrenzte Teile gelten lassen, aus denen die Welt zusammengesetzt sein sollte. Wie bei einem Haus aus Dach, Wänden und Keller sollte man alle Zusammenhänge über ihre Teile beschreiben und bestimmen können.
Diese geniale Entwicklung des Aristoteles bewährt sich in der Technik bis heute so sehr, dass sie als das Nonplus-Ultra des erfolgreichen naturwissenschaftlichen Denkens galt und mehrheitlich noch gilt. Alles wurde in Teile zerlegt und über Teile beschrieben und bestimmt.
Dieser Zug versprach Sicherheit, und jeder wollte mitfahren. Wer würde es da den Medizinern verübeln, dass sie ebenfalls auf den Zug aufsprangen?! Warum sollte ein Lebewesen nicht auch durch seine Teile definiert werden? Es war sicher keine bewusste Entscheidung, eher eine scheinbare Selbstverständlichkeit, ein Paradigma. Aber so nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Zudem hatte der schlaue Aristoteles die Existenz der reinen Teilchenwelt abgesichert, indem er alles, was nicht geteilt werden konnte, ausschloss. Dadurch wurden Zusammenhänge als Existenzen eliminiert, weil sie geteilt nicht mehr existieren – dazu gehören natürlich auch Ganzheiten.
In diesem Denken konnte es keinen ganzen Menschen geben – man konnte sich ihn nicht mehr vorstellen. Warum sollte er mehr sein als eine Teilchenwelt, die sich doch bei Auto oder Flugzeug so hervorragend bewährte und bewährt?
Daher hat die chemische Medizin bis heute nicht die Ganzheit entdeckt – und kann folglich bis heute nicht ganz heilen. Für sie ist Ganzheit ein nicht wirkliches Phantasieprodukt. Das ist aus ihrer Logik heraus verständlich. Für den Arzt allerdings, der heilen will, ist Aristoteles` Ausschluss der Zusammenhänge ein Heilungshindernis!
Aristoteles bezeichnete die Zusammenhänge als etwas Zusätzliches oder Drittes zwischen zwei Teilen, das ausgeschlossen werden müsse. Das bedeutet den Verlust der Ganzheit, die doch alle Teile verbindet.
Für das Vorgehen der Technik perfekt, wurde diese Logik zum Versagen des wissenschaftlichen Heilens. Zum Heilen bedarf es eben einer ganz anderen Logik, die Zusammenhänge nicht ausschließt, sondern sucht.
Erkennt der Arzt das, muss er das Heilungshindernis beseitigen, indem er eine gegensätzliche Logik anwendet. Das ist gar nicht so schwierig, und es eröffnet sich ihm eine Welt des Heilens.